Aerial Footage

Im August waren wir 5 Jahre in Santa Cruz. Seitdem ich selbst entscheide, wo ich lebe, habe ich noch nie so lange an einem Ort gelebt.

Zeit für einen Perspektivenwechsel:

Eine Anmerkung noch zu den beiden Palmen in unserem Garten: Sie sehen gut aus. Aber die Palmenwedel müssen regelmaessig unten abgeschnitten werden. Und da fangen die Probleme an, direkt am Stamm sind die einzelnen Blätter mit langen Stacheln bewehrt, ohne Lederhandschuhe und Schutzbrille geht da nichts. Anschließend müssen die Biester in die grüne Tonne, dazu muss jedes Blatt in der Länge dreigeteilt werden. Der erste Schnitt am Stamm geht am besten mit der Saege (Vorsicht vor den Stacheln!), der zweite Schnitt geht mit der Machete (hier keine Stacheln mehr), der letzte Schnitt geht mit der Rosenschere.

Die rechte Palme ist eine Dattelpalme, die linke sieht genauso aus, hatte aber noch nie Früchte.

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Kia Soul EV

Es war wieder so weit, unser Mazda musste zur Inspektion, Ölwechsel, 110 USD.

Im Grunde haben wir uns alle über die Jahre an den Verbrennungsmotor gewöhnt. Aber wenn man mal darüber nachdenkt, das Konzept ist im Grunde eine armselige Fehlkonstruktion: Der Verbrennungsmotor läuft nicht ohne Öl, er überhitzt wenn er nicht gekühlt wird und der Drehzahlbereich ist so klein, dass ohne Gangschaltung das Auto entweder nicht anfahren, oder nicht schnell fahren kann. Einmal vollkommen abgesehen davon, dass der Verbrennungsmotor nicht einmal von selbst startet, es braucht einen Anlasser (ein Elektromotor).

Und da sprechen wir noch gar nicht über Lärm, Vibrationen, Abgasen, Drehmoment, Steuervergünstigungen, Spritpreisen, Carpool Lane.

Der Kia Soul EV ist ganz sicher nicht das am besten verarbeitete Auto, oder das am besten durchdachte Auto, dass ich je gefahren bin. Aber es ist das am besten fahrende Auto, dass ich je gefahren bin.

Nächstes Jahr läuft beim Mazda der Leasingvertrag aus, dann können wir dem Händler das Auto wieder auf den Hof stellen.

Ich freue mich darauf.

 

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Where there is an elephant in the room, introduce it.

Das ist eine amerikanische Redensart: Wenn da ein grosses Problem im Raum steht, sprich es an.

Der Elephant ist ein Problem, dass alleine niemand loesen kann. Ein Problem, dass vielleicht unangenehm ist oder peinlich. Da will jedenfall niemand zu dicht ran.

Sprechen wir also ueber die politische Situation in der Bundesregierung der USA. Die Steigerung des Elephant, ein Trainwreck, eine Massenkarambolage. Still developing after 6 months and getting worse by the week. No end in sight. Eine Freakshow von maximal unqualifizierten und uninteressierten Personen  am Steuer der Supermacht. What could possibly go wrong?

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Der Koenig ist tot, es lebe der Koenig!

Koenig steht hier natuerlich stellvertretend fuer “Auto” und es ist nicht ‘tot”, sondern nur “Verkauft”. Und dann bitte ersetzt noch “Neu” statt “Leben”:

“Der Auto ist verkauft, es neu der Auto!”

Na? You get my drift? Ist das nicht phantastisch?

Anyways. Diego ist verkauft – we have been there – und vielleicht ist das eine gute Zeit, mal über das neue Auto zu sprechen. Kia Soul EV, voll elektrisch, voll gut. So gut, im Grunde, dass es nervig ist, mit diesem anderen … Vehikel. Zu fahren. Jeden Tag gibt es Streit, wer “damit” fahren muss. #First world problems.

Aber am Ende ist es ja wirklich so, der Verbrennungsmotor ist dreckig, laut, lahm und produziert wenig Vortrieb, aber viel Vibrationen und heisse Luft.

Der elektrische Motor ist dagegen lautlos und aus dem Stand weg kraftvoll, ohne peinlich laut zu werden. Einfach …zipp… und weg. Das grösste Plus allerdings ist, dass mit dem Gaspedal die Geschwindigkeit vorgegeben wird (und nicht die Beschleunigung). Das Auto rollt also nicht einfach unmotiviert weiter, wenn der Fuß vom Gas genommen wird, sondern bremst ab und wandelt die Geschwindigkeit wieder in Strom um. Das macht das Fahren total entspannt, vor allem im dichten Verkehr oder bergab.

Am Rande noch sei erwähnt: Ja, es ist billig, Strom ist in Kalifornien pro Meile halb so teuer wie Benzin (pro Km auch), es gibt pro Auto über 10.000 USD cash vom Staat plus Steuervergünstigung. Und auf vielen Highways gibt es eine eigene Fahrspur für Elektrofahrzeuge. Da Flitzt man dann am Stau vorbei, während die Luschen in ihren Verbrennungsmotoren… arme verlorene Seelen, die nie Zuhause ankommen werden.

Was könnte noch besser sein? Das Kia Armaturenbrett ist das Lehrbuchbeispiel für Knöpfchen und Hebelchen im Chaos: Warum da was wo angeordnet ist? Niemand weiß es. Außerdem ist negativ, dass das Auto immer noch einen Fahrer braucht. Aber das wird ja hoffentlich bald. Und Reichweite: 150 Km sind im Grunde in Ordnung, aber bei dem doppelten bräuchten wir den Zweitwagen nicht mehr.

 

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Let’s catch up, shall we?

Was gibt es also neues? Wir haben Diego verkauft. Diego? Unseren Kleinbus? Nein?

Ok, mach ich zur Auffrischung rein erstmal Photo. Das hier war das erste:

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Damals war das. Damals, in Florida und kaum eine Handvoll Tage nachdem wir in den USA angekommen waren. Damals, wir hatten keine Schlüssel, keine Kinder, kein Haus, kein Hund, kein Job.

In der Welt vor dem Foto hatten wir kein Auto, danach hatten wir eins.

Damals war cool.

(Disclaimer: Heute ist auch cool).

Fünf Jahre später und auf der anderen Seite des Kontinents schließt sich der Kreis mit dem letzten Foto:

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In der Welt vor dem Foto hatten wir drei Autos, danach hatten wir zwei.

Wie Ihr seht haben wir uns mit Basteleien zurückgehalten, kein Spoiler, kein Splitter, keine Allus, kein Böser Blick, keine Flammen an den Seiten und kein Adler auf der Motorhaube. Seriously considered that one, though. But then I was busy with other stuff.

Bye bye Diego, we will remember you fondly!

 

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60 days in

Wie war es bis hierhin? Nicht schön jedenfalls, die politische Situation in den USA ist ein unfassbares Debakel und es scheint als kämen mit jedem Tag mehr und neue und grössere Skandale. Es ist, als würde man aus dem Feuerwehrschlauch trinken, es ist zu viel, zu viel zu viel.

Unser Leben in Kalifornien hat sich wenig verändert, aber verändert hat es sich schon: Die Stimmung ist eine andere. “Wir”, die wir wenig zu befürchten haben, rücken in unserem Entsetzen zusammen, Politik ist Teil fast eines jeden Gesprächs unter Freunden, Nachbarn, Bekannten. Nachrichten sind wichtig geworden, Zeitungen können sich vor neuen Abonnenten kaum retten. Andere leiden, die Mexikanischen Gemeinden sind verstört, zum Teil in Panik, Familien besprechen wer sich um die Kinder kümmert, sollten die Eltern aufgegriffen und ausgewiesen werden. Viele Städte und Landkreise haben Pläne entwickelt, wie sie ihre Bürger vor dem Zugriff der Bundesbehörden schützen können. Die Polizei der Stadt Santa Cruz hat (wie viele andere ‘sanctuary cities‘) die Zusammenarbeit mit den Beamten des Bundesgrenzschutzes eingestellt.

Die Regierung ist (rechts-)radikal in ihren Plänen und vollkommen inkompetent in der operativen Umsetzung. Zwei dem Wesen nach gegen Muslime gerichtete Einreiseverbote sind gerichtlich gestoppt worden, nachdem sie Chaos und Verwirrung verbreitet haben. Gerade heute ist die Regierung damit gescheitert, die Krankenversicherung Afordable Care Act (aka Obamacare) abzuschaffen. Derweil ermittelt das FBI wegen des Verdachts der Zusammenarbeit mit den Russen und gegen Clinton während der Wahl.

Wie gesagt, für uns hat sich bisher wenig verändert, aber für die politische Stabilität auf der Welt, für die ökologische Gesundheit unseres Planeten und für die Zukunft der USA als relevante Weltmacht ist die aktuelle Regierung eine echte Gefahr.

So sieht es aus.

Kommen wir zurück? Die Antwort darauf ist: Nein.

 

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Eine neue Zeitrechnung bricht an

A man’s character is his fate.

Ich werde wahrscheinlich nie vergessen, wo ich am 8.11.2016 war, als mir langsam klar wurde, wer unser nächster Präsident werden würde. Against all odds. 

Weltweit bricht die neue Zeitrechnung an, Wahrheit, Verlässlichkeit, Transparenz, Stabilität, Rationalität, Gleichberechtigung, Gemeinwohl. Freiheit. Demokratie. Und immer wieder Wahrheit. Ich habe wenig Zweifel, wie wenig diese Dinge dem nun mächtigsten Mann der westlichen Welt bedeuten.

Vier Jahre, vielleicht hält er sie tatsächlich durch. Von acht will ich erst gar nicht sprechen. Wer weiß, wie die Welt danach aussieht. Besser wohl nicht und die Frage ist, wie viel schlechter.

Ein schwacher Trost bleibt, für uns und unser Leben in Kalifornien wird sich vermutlich erstmal wenig ändern. Wir werden nicht (direkt) von Russland bedroht, Kalifornien wird keine illegalen ausweisen und eine Mauer zu Mexiko gibt es sowieso schon. Kalifornien hat seine eigene Krankenversicherung, seine eigene Umweltbehörde und ist fest in der Hand der Demokraten.

Dennoch, auf die westliche Welt kommen schwere Zeiten zu. Und das wird nicht ohne Konsequenzen bleiben. Auch nicht in Kalifornien.

If you are not concerned, than you are not paying attention.

Brace for impact, this is going to be bad.

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Eigentlich ist alles anders

Heute vor fünf Jahren sind wir in Fort Lauderdale gelandet. Hinter uns lagen anderthalb Jahre Leben in Kleinmachnow bei Berlin (und Arbeiten beim Flughafen) und vor uns lag der Roadtrip von Florida nach Kalifornien.

Fünf Jahre später leben wir in Kalifornien als wäre es nie anders gewesen. Was nicht heißt, dass mir nicht bewusst ist, was ich damals gedacht habe.

  • Ich habe gedacht, die Qualität des Essens ist gering. – Und das ist vielleicht auch richtig fuer viele Gebiete in den USA, den ‘food deserts‘. Es ist nicht richtig fuer das Silicon Valley und Santa Cruz. die Qualität der Lebensmittel im Supermarkt ist mindestens auf deutschem Niveau. Bei frischem Obst und Gemüse ist die Auswahl grösser bei Biolebensmitteln ist die Auswahl deutlich grösser. Allerdings gibt es nie Kohlrabi. Hmmm… Kohlrabi. I miss you! (No, I don’t).
  • Ich habe gedacht, das Leben in den USA sei stressiger. – Es ist viel entspannter, es ist mehr Platz, die Menschen sind toleranter und rücksichtsvoller. Niemand hupt herum, weil er sich im Recht wähnt. Deutsche Gene sind tief in mir drin, wenn da jemand seinen Hund frei am Strand herumlaufen lässt oder seine Drohne über unser Grundstück fliegt. Aber die Wahrheit ist doch: Leben und leben lassen.
  • Ich habe gedacht, das Arbeitsleben in den USA sei Stressiger. – What can I say, die Arbeitsbedingungen sind definitiv besser. Dazu hatte ich schon ausführlich geschrieben. Aber gearbeitet wird hier mehr als in Deutschland, die OECD gibt für die jährliche Arbeitszeit an: USA 1790 Stunden, Deutschland 1393 Stunden. (Ich habe in Deutschland 40 Stunden pro Woche gearbeitet, das sind mit 10 Feiertagen und 6 Wochen Urlaub 1800 Stunden. Wie der Durchschnitt da auf weitere 400 Stunden (10 Wochen) Freizeit kommt, ist mir nicht klar. Sei aber jedem gegönnt).
  • Ich habe gedacht, das Sozialsystem sei deutlich schlechter. – That is a mixed bag. Die Rentenversicherung ist deutlich besser, die Ansprüche sind höher und die Transparenz ist grösser. Zudem ist die Krankenversicherung ab 65 kostenlos. Die Kosten der Krankenversicherung sind aber grundsätzlich hoch, sehr hoch. Astronomisch. Allerdings ist die Versorgung auch gut, wenn auch nicht so viel besser, als das die preisliche Differenz zu Deutschland gerechtfertigt wäre. Arbeitslosengeld gibt es nur für 6 Monate und bis zu maximal 1800 USD pro Monat. In Deutschland ist das doppelt so viel, sowohl in der Höhe als auch in der zeitlichen Dauer. Wer arbeitslos wird, sollte das lieber in Deutschland tun.

Leben in den USA – Es ist wirklich anders als gedacht und vor allem anders als Leben in Deutschland.

Und beides ist gut.

 

 

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Kia Soul EV – Prolog

Wir haben uns auch (endlich) ein Elektroauto zugelegt und fahren seit drei Tagen einen Kia Soul EV. Soweit so gut. Ich will nicht in Überschwang ausbrechen (nach drei Tagen). Also halten wir einfach nur fest: Ja, gutes Auto. Ach was: Sehr gutes Auto. Never mind, cut the BS: Das Auto ist phantastisch!

e. hat vorhin angemerkt, das Auto fahre so, wie sie sich immer gewünscht habe, dass ein Auto fahren möge. Was ließe sich dem noch hinzufügen? Eigentlich: Nichts.

Vielleicht noch folgendes: Wir haben das letzte weiße 2016er Modell bekommen, dass in Kalifornien verfügbar war. Phantastisch:

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Das war der November

Vor vier Wochen etwa um diese Zeit habe ich den Laptop zugeklappt und bin schlafen gegangen. Es war wahr geworden, was sechs Stunden vorher noch unmöglich schien. Der angry old white male ist wählen gegangen und hat sich durchgesetzt. Auch deswegen, weil die Demokraten ihre Wähler nicht ausreichend mobilisiert haben.

Die blutigen Details dieses massive trainwreck sind inzwischen bis in fast alle Ecken ausgeleuchtet und wer nochmal hinsehen will (oder immer noch nicht wegschauen kann), dem empfehle ich die NY Times. Die zu lesen hat auch den Vorteil, dass man die zwei Tage spart die die FAZ braucht, um die Artikel zu übersetzen und die Reibungsverluste vermeidet, die dabei entstehen.

Die Weltuntergangsstimmung in Kalifornien hat sich inzwischen etwas gelegt. Aber wir sollten uns nicht täuschen, für die nächsten vier Jahre ist die Frage nicht, wo geht es hin. Die Frage ist, wie weit geht es zurück. Klimawandel, Gleichberechtigung, Allgemeine Krankenversicherung, Rechte von Minderheiten, Internationaler freier Handel, dieses Land hat große Fortschritte gemacht. Vielleicht zu viel und zu schnell. Jetzt steht alles wieder auf dem Prüfstand.

‘America first’ verheißt nichts Gutes. Vor allem nicht außerhalb der USA und innerhalb der NATO. Aber auch innerhalb der USA nicht. Kein Mensch ist eine Insel.

Es ist schwer, die guten Seiten zu sehen. Ich will es mal so versuchen: Der Mann hat noch nicht übernommen, the trainwreck did not start just yet. Außerdem ist er so erratisch, dass niemand weiß, was genau er denkt (und wie viel überhaupt) und was er tun wird. Am Ende ist also nicht ausgeschlossen, das ein Baby mit big anger issues und einem noch grösseren Hammer eine zierliche Glasvase zimmert. While not likely, it is possible.

Außerdem ist possible, dass Europa sein Jahrzehnt des Stillstands und der politischen Dysfunktionalität hinter sich lässt und seine Probleme überwindet. Oder zumindest angeht. Oder wenigstens erkennt. Die Deutschen machen den Anfang und wählen nicht zum siebzehnten Mal in Folge die alternde Mutti mit der albernen Raute.

And then let’s get shit done.

8. November 2016 um 18:00 Uhr, die Welt ist noch in Ordnung.

8. November 2016 um 18:00 Uhr, die Welt ist noch in Ordnung.

 

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