November

Der November ist noch nicht ganz da. Not quite. Im November war ich zum ersten Mal in Kalifornien, im November 2008. Das ist nur acht Jahre her. Anderthalb Jahre hat es gedauert, die Greencard zu bekommen. Seit fast fuenf Jahren sind wir hier. Und bezueglich der anderthalb Jahre dazwischen: Nun ja.

November 2008 (wir sind zu Besuch in) Kalifornien:

November 2009, (wir wohnen in) Glienicke, Deutschland:

November 2010, (wir wohnen in) Kleinmachnow, (schon wieder) Deutschland:

November 2011 (kurz vor der Abreise in die USA), Hannover, Deutschland:

November 2012 (wir sind seit Januar in den USA, wir wohnen seit August in) Santa Cruz:

November 2013, (wir wohnen nicht mehr alleine in) Santa Cruz:

November 2014, Santa Cruz (kaum Zeit fuer Fotos):

November 2015, (wir wohnen immer noch in Santa Cruz, aber wir sind zu Besuch in) Deutschland:

(Kurz vor) November 2016, Kalifornien:

Wir waren kuerzlich wieder in Yosemite (obere Reihe, mittleres Bild). Da waren wir zuletzt im November 2008.

Ich muss feststellen, der November ist ein guter Monat. Das war mir gar nicht so bewusst. Ich bin gespannt auf Nov-sixteen (wie ich ihn liebevoll nenne). It is going to be a good one, I am sure.

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Besuch

Zu den Besonderheiten unseres Lebens in Kalifornien gehören die Abschnitte im Jahr, in denen Besuch da ist. Besuch von Familie oder Freunden aus Deutschland. Besuch ist meistens da für die Zeit von zwei bis vier Wochen, meistens drei, selten zwei und eigentlich nie vier.

Besuch kündigt sich lange an, sorgt für Vorfreude, fliegt ein, wird Teil unseres Lebens, bereichert unser Leben. Und fliegt dann wieder ab.

Der letzte Teil ist nicht toll, Abschied ist nicht schön. Jedes Mal denke ich dann wie schade es ist, dass Familie und viele Freunde in Europa wohnen.

Aber das ist gar nicht richtig. Es geht nicht um den Abschied, sondern um die Zeit, die davor war und die zu etwas besonderem wird durch den Besuch (der seine Zeit hier meistens ‘Urlaub’ nennt). Diese Zeit, die intensiv wird durch die Wertschätzung, durch die Entfernung, durch den Aufwand und durch die Erlebnisse. Jeder Besuch ist wie ein intensives kleines Leben.

Drei Wochen Besuch in Kalifornien ist etwas vollkommen anderes als Besuch am Wochenende in Berlin. Ich wollte es nicht mehr missen. Und der Abschied ist dafür ein kleiner Preis.

 

Außerdem geht am Tag nach dem Abschied geht die Sonne wieder auf, der Himmel ist blau, die Kolibris fliegen und das Meer rauscht. Zur allgemeinen Freude über das Leben kommt dann schnell die Vorfreude auf den nächsten Besuch.

 

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The speed of change

Eben noch habe ich über die Entwicklung des neuen Tesla gelesen, Model X, der SUV mit den Flügel Türen. Jetzt fährt er schon überall herum. Der nächste Tesla, Model 3, ist in der Entwicklung und kann fuer 1.000 USD ‘down payment‘ vorbestellt werden. Niemand ist das Auto Probe gefahren, niemand weiß genau, wie es aussieht. Wie viele Vorbestellungen sind eingegangen? Dreihundertfünfundzwanzig Tausend! Vom ‘no thrills‘ VW Golf werden jedes Jahr in Deutschland etwa Zweihundertfünfzig Tausend verkauft. 40% davon sind ‘gross poluter‘ Diesel.

Gestern habe ich bemerkt, dass unsere Nachbarin auch schon ein Elektrofahrzeug fährt, Nissan Leaf. Warum tanke ich immer noch Benzin?

I am too slow to change. I should start changing that.

 

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Vier Jahre Santa Cruz, Waaahnsinn!

Rückblickend ist festzustellen, dass es einige Zeit dauert, bevor man ankommt. Und nun ist im ergänzenden Widerspruch gleich noch hinzuzufügen: ‘Ankommen’ ist ein Prozess, er beginnt mit dem ersten Tag und endet im Grunde nie.

Beidem kann ich erneut widersprechen: Irgendwann ist ‘angekommen’ ein Zustand der sich eingestellt hat, ein Zustand, der mehr da ist als das er eben nicht da ist. Das Glas ist mehr als halb voll, mehr ‘angekommen’ als ‘nicht angekommen’.

‘Angekommen’ ist ein Attribut, dass ich für mich in Anspruch nehme. Bin ich ‘Local‘? Ja, logisch! Ich trage keinen Sonnenbrand mit mir herum, aber trotz 19 Grad lange Hose und Pulli. Und ich fahre Auto in Flip-Flops. Manchmal auch vollkommen nackt. (and den Füssen!). What else can you do?

We are from Berlin and we live in Santa Cruz, I think that sums it up nicely! 🙂

 

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Stranded – the aftermath

Ich habe mich dann entschieden, die Santa Cruz Mountains suedlich zu umfahren, erst nach Gilroy und dann ueber die Kuestenstrasse wieder richtung Norden, nach Santa Cruz. Das hat zwei Stunden gedauert fuer eine Entfernung, fuer die ich ohne Verkehr und auf direktem Weg kaum 20 Minuten gebraucht haette.

Das Feuer am Higway 17 hat noch bis Mitternacht gebrannt, 200 Loeschfahrzeuge, Loeschhubschrauber und -flugzeuge waren im Einsatz.

Check it out:

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Stranded

Nichts geht mehr in Los Gatos. Auf dem Highway 17, der Verbindung zwischen Surfen im Wasser (Santa Cruz) und Surfen im Web (Silicon Valley) ist ein Fahrzeug in Flammen aufgegangen und hat ein Buschfeuer ausgeloest. Das war vor drei Stunden. Seitdem ist Highway 17 in beiden Richtungen voll gesperrt.

Es ist 19.00 Uhr und noch immer 35 Grad da draussen. Im ‘Great Bear Coffee’ in Los Gatos ist es klimatisiert. Menschen kommen und gehen, Statusmeldungen zum Feuer stehen hoch im Kurs. Aktueller Stand: Northbound one lane open, southbound both lanes closed. Ich bin southbound.

Wie ist die Gesamtsituation? Von hier nach Hause ohne Verkehr sind es 25 Minuten. Die Ausweichroute ueber Highway 9 ist vollkommen ueberlastet, die Alternative suedlich um die Santa Cruz Mountains herum sind more or less / give or take ueber 2 Stunden Fahrt.

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The American Way of Life – Work Setting

Arbeiten im Silicon Valley, wie sieht das aus?

Der Arbeitstag startet um 9 und endet um 17:30, die Woche hat 40 Arbeitsstunden. Der Typische Arbeitnehmer pendelt zwischen einer halben Stunde und einer Stude fuer den einfachen Weg. Zum Berufsverkehr sind die Strassen voll, aber die Menschen sind entspannt, Reissverschluss funktioniert.

Im Buero sind ‘cubicles’ verbreitet, mit Stellwaenden abgetrennte Bueroecken, die sich jeder selbst einrichten kann. Die naechste Hierarchiestufe ist das Buero, das Buero mit Fenster, das Buero mit Eckfenster, Besprechungstisch und Zimmerpflanze. (der Controller hat ein Buero mit Fenster, der CFO hat ein Buero mit Zimmerpflanze und Besprechungstisch).

Getraenke und Snacks werden vom Arbeitgeber gestellt, das sind Kaffee, Tee, Wasser, Softdrinks, Chips, Yoghurt, Fruechte. Google, Apple, Facebook stellen auch das Mittagessen. Bei den Startups gibt es meistens auch noch irgendwo Tischtennisplatten und Kroekeltische.

Der Umgangston im Buero ist locker und freundlich, aber sachlich und zielorientiert. Besprechungen werden nicht ueberzogen sondern abgebrochen, wenn die Zeit vorbei ist (not good). Telefoniert wird so gut wie gar nicht, alles geht ueber Emails. Das Buero im Silicon Valley ist zu 99% papierlos, das meiste Papier sind Schecks (Archaisches Bankenwesen!), Werbung und auch schon mal eine (Print-)Zeitung.

Befoerderungen sind in den USA keine Einbahnstrasse, wenn es nicht laeuft, wird das ganze auch wieder rueckgaengig gemacht. Das ist dann hart fuer den Betroffenen, aber die Qualitaet amerikanischer Fuehrungskraefte ist dadurch hoch: wer Fuehrungskraft ist, kann das auch oder bleibt da nicht. Bei den Mitarbeitern gibt es Licht und Schatten, wer schlecht ist, bekommt keine Gehaltserhoehungen, wird aber ansonste mit durchgefuettert.

Kuendigungen sind nur theoretisch einfacher als in Deutschland, praktisch sind sie in Deutschland nur mit gutem Grund erlaubt und in den USA nur aus bestimmten Gruenden nicht erlaubt. In der Praxis laeuft beides auf dasselbe hinaus, Kuendigugen muessen gut dokumentiert werden und / oder es werden Abfindungen gezahlt. Es gibt in den USA allerdings keinen sekundaeren Arbeitsmarkt fuer Praktikanten / befristete Vertraege / Zeitarbeitskraefte / 400 Euro Jobs / 1 Euro Jobs, alle Vertraege sind unbefristet und (theoretisch) jederzeit kuendbar.

Das Arbeitsrecht in Kalifornien ist nicht so kompliziert wie in Deutschland, aber durchaus Arbeitnehmerfreundlich. Es gibt keine Treuepflicht und kein Wettbewerbsverbot.

Bezahlten Urlaub gibt es fuer zwischen 0 bis 35 Tagen im Jahr, ueblich sind 10 Tage (einfache Jobs) oder zwischen 20 bis 25 Tagen (Akademiker). Dazu kommen etwa 10 Feiertage, die der Arbeitgeber festlegt und oft 7 ‘personal days’ fuer wasauchimmer. Zusaetzlicher unbezahlter Urlaub ist meistens kein Problem.

Der Verkehr im Silicon Valley ist dramatisch, das Arbeiten von Zuhause (home office) fuer einen oder zwei Tage je Woche ist weit verbreitet.

Typische Hierarchiestufen im Bereich Finanzen gehen vom Associate (einfacher Mitarbeiter)  ueber Bookkeeper, Accountant, Controller is zum CFO (Chief Financial Officer). Das Aufgabenfeld eines Controllers ist umfangreicher als in Deutschland, meistens ist er verantwortlich fuer Buchhaltung, IT und Personalwesen einschliesslich Gehaltsabrechnung.

Dienstwagen als Teil des Gehaltes gibt es nicht, stattdessen gibt es fuer Fuehrungskraefte (steuerfreie) pauschale Fahrtkostenerstattungen. Fuer alle gibt es Betriebsrente (401k), Krankenversicherung, Arbeitslosigkeits- Berufsunfaehigkeits- und Unfallversicherung. Lebensversicherung ist optional.

So sieht das aus, Arbeiten im Silicon Valley. I Like it! 🙂

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Mein erstes Mal

Mein erster Kojote in freier Wildbahn:

20151124_170211Für alle die unter Euch, die genug haben von VW Abgasskandal, vom Verfall der Deutschen Bank, vom Korruptionsskandal um FIFA und Siemens und BER, letzterer auch bekannt unter dem gleichnamigen Bauskandal und unter der Überschrift in einer Gruppe mit der Berliner Staatsoper, oder der Erbphilharmonie, oder Stuttgart 21, oder City Tunnel Leipzig, Frauenkirche, Deutsches Theater München. Wer also genug hat davon, und genug hat auch von der Flüchtlingskrise und brennenden Flüchtlingsheimen (obwohl das ja kaum noch Erwähnung findet), oder der Eurokrise und der Pleite Griechenlands (obwohl das ja auch kaum noch Erwähnung findet). Wer also genug hat von alledem, dem empfehle ich den hübsch bebilderten Artikel über Kojoten von National Geographic.

 

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Amerika faehrt nicht auf den Kreisverkehr ab

Disconnect – a discrepancy or lack of connection

Zitat: “Warum aber liegen die Amerikaner bei den Kreiseln zurück? Ein Experte erklärt die Differenz mit kulturellen Unterschieden: Der konfrontative American way of life stehe dem Kreisverkehr, der Kompromiss und Kooperation erfordere, eher entgegen.”

Der “konfrontative American way of life” beim Autofahren, das Urteil eines “Experten” und das ganze veroeffentlicht durch “Die Zeit”.

Der heitere Teil beginnt ja erst dahinter, ich meine, fuer jemanden wie mich – der ich weiss wie die Deutschen Auto fahren – stellt sich folgende Frage: Was glaubt der Autor, wie es im amerikanischen Strassenverkehr zugeht? Schiessen die sich ihren Weg frei? Fahren die destruction derbie auf dem Weg zum Postamt oder auf dem Rueckweg vom Supermarkt? Wie ueberbietet man Lichthupe und 3 Meter Abstand bei 200 km/h in einem Land mit Tempolimit?

Die Deutschen haben ihre eigenen Vorurteile ueber die USA und da ist ja auch jeder frei. Aber wenn die ‘Amis’  dumm sind, warum haben die Google und Apple und wir nicht? Warum haben die das selbstfahrende Auto und wir haben Volkswagen? Warum deckt die amerikanische Regierung den Abgasskandal auf und die deutsche Regierung sitzt im Aufsichtsrat? Wie sind die Amerikaner auf den Mond gekommen? Wenn die USA kurz vor dem Zusammenbruch stehen, warum geht es der Deutschen Bank so schlecht und nicht Wells Fargo? Warum ist der Dollar die Weltwaehrung und der Euro zerfaellt? Wenn die Amerikaner so egoistische Kapitalisten sind, warum machen sie Fotos vom Pluto? Warum teilen sie die Fotos kostenlos mit der ganzen Welt? Warum spendet Mark Zuckerberg Milliarden und warum wird er in Deutschland dafuer kritisiert?

Ja, das Umfeld ist nicht freundlich zu den Vorurteilen, das will ich schon anerkennen.

Aber wo das Aug’ nicht sehen will, da helfen weder Licht noch Brill’.

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El Nino was here

Letztes Wochenende hat El Nino wieder zugeschlagen, Platzregen, Überschwemmungen und stürmische See. Bei bis zu 250mm Niederschlag (48 Stunden) sind Teile von Santa Cruz abgesoffen. Nach dem Santa Cruz Sentinel war das der stärkste Regen seit 2 Jahren.

Wir haben unter einem großen Golfschirm gegrillt, Steaks, New York cut, very tasty. Und ganz einfach: bei maximaler Hitze jeweils vier Minuten von jeder Seite. Da muss man nicht lange im Regen herumstehen, sondern nur vier mal hinlaufen: Anheizen, auflegen, umdrehen, runternehmen (Steaks vorher salzen und pfeffern).

Für Donnerstag wird der nächste ‘river of rain’ erwartet [SC Sentinel]. Ob wir dann wieder grillen, kann ich noch nicht sagen.

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