The world of Silicon Valley

Das Silicon Valley ist “the number one hot spot for high tech start up companies“. Es folgen auf Platz zwei Tel Aviv und dann Los Angeles, Seattle, New York, auf Platz 13 Sao Paulo und 15 Berlin. Mehr hier.

Ein Start-Up ist ein Unternehmen, dass (idealerweise) eine neue Idee hat oder ein neues Produkt und aber noch nicht weiss, wie es das zu Geld machen soll. Der Begriff ist hier so positiv besetzt, dass auch Unternehmen ohne Idee sich als Start-up bezeichnen, was im Grunde nicht mehr ist als eine poor excuse. Ein Start up ist per Definition defizitär, erwirtschaftet also Verluste. Oft machen Start-ups noch nicht einmal Umsatz, d.h. es kommt kein einziger US-Dollar herein, aber es werden schon Gehälter gezahlt fuer drei, fünf oder siebzehn Mitarbeiter.

Start ups sind zunächste einmal “pre-funding”, das bedeutet, die Unternehmensgründer stecken ihr Geld und ihre Zeit in die neue Idee. Diese Phase wird oft als “Seed funding” bezeichnet (Der Übergang ist fließend, manchmal ist Seed Funding auch schon extern).

Es ist das Jahr 1995, Larry und Sergey haben sich an der Uni kennengelernt und mit dem begonnen, was später Google werden sollte, sie sind pre-funding und stecken ihr eigenes “Seed funding” Geld in das Unternehmen (ihre Kreditkarten sind bis zum Limit ausgeschöpft).

An dieser Stelle kommen wir schon zum ersten großen Unterschied zwischen Deutschland und dem Silicon Valley. Die Unternehmen brauchen Geld fuer weiteres Wachstum und das kann aus verschiedene Quellen kommen. Die Deutsche Vorstellung dazu ist, dass das Geld von dem Unternehmen selbst verdient wird (organisches Wachstum) oder von einer Bank als Kredit gestellt wird.

Bei den meisten Startups im Silicon Valley funktioniert das nicht, weil nichts da ist, was Geld verdienen könnte oder was einer Bank als Sicherheit dient. Das Geld kommt also von Risikokapitalgebern. Da gibt es grundsaetzlich zwei, Angel Investors und Venture Capitalists. Angel Investors sind vermögende Privatpersonen, die einige 10 bis mehrere 100kUSD (100.000 USD) in eine Idee investieren, Venture Capitalists sind Institutionelle Anleger (Fonds), sie investieren ab einer bis mehrere Millionen USD, weniger nicht, sonst werden die Investments zu viele und zu kleinteilig.

Larry und Sergey haben inzwischen die Domain www.google.com registriert, es ist das Jahr 1997. Im August 1998 finden sie ihren ersten Angel investor, Andreas Bechtolsheim schreibt ihnen einen Scheck ueber 100.000 USD. Ein Investment, dass ihn zu einem der reichsten Menschen der Welt machen wird. Google Inc. wird im September gegründet, das ist 16 Jahre her. (Andreas Bechtolsheim ist übrigens deutscher und Mitglied im Advisory Council der German American Business Association GABA).

10 Monate spaeter steigt der erste Venture Capitalist bei Google ein, Sequoia Capital investiert 25 Millionen in das kleine und weitgehend unbekannte Unternehmen. Der Rest ist bekannt. 

Die ersten Investoren in ein Start-up (First Round oder auch Round A) erhalten für ihr Investment Vorzugsaktien (Series A preferred shares). “Vorzugsaktien” bedeutet, dass sie von einem möglichen Verkaufserlös als erstes ihr Investment zurück erhalten, bevor die Unternehmensgründer und Mitarbeiter mit ihren gewöhnlichen Aktien (Common Shares) auch nur einen müden Dollar sehen. Warum die Mitarbeiter? Nun, dazu beim nächsten Mal mehr.

Venture Capital ist nur eine Form der Unternehmensfinanzierung, aber es ist die teuerste Form. Der Grund dafür ist das enorme Risiko der Investition, drei von vier enden im Totalverlust für die Investoren und nur etwa jedes siebte bis zehnte Investment zahlt sich aus. Und dann entstehen Unternehmen wie Docker, Airbnb, Twitter, Linkedin, Ueber, Dropbox, Tesla, Facebook, Amazon und Google, die es mit organischem Wachstum oder Bankkrediten nicht geben würde.

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One Response to The world of Silicon Valley

  1. Marco says:

    Der lustige Nebeneffekt ist, dass diese Unternehmensform sozusagen als Abfallprodukt genau den Typus Mensch erzeugt, den man immer häufiger zum Beispiel in Berliner Cafés trifft.

    Als erstes sieht man ein aufgeklapptes Macbook und dahinter: Haare.

    Kopfhaare, klar. Aber offenbar sind die Startup-Hipster dermaßen vertieft in ihre Idee (Steckrüben per SMS züchten, den linken Hoden für einen guten Zweck versteigern können oder aber auch eine Zentralsammelstelle für Ohrenschmalz, um daraus Autopolitur zu machen), dass das Entfernen weiterer Körperhaare zu einem lästigen Ding geworden ist, das ihnen kreative Ideen raubt.

    So sitzt der Gesichtspullover also mit Club Mate und hackt auf das mit coolen Aufklebern verzierte Macbook herum und schon bald wird sich der Rest der Welt über “the next big thing” freuen dürfen.

    Vielleicht ja einen “call-a-hairdresser”-Service. Wer weiß?

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