Zumindest in den USA ist der Kalender verbreitet, in dem der letzte Tag der Woche der Samstag ist, Sonntag ist der erste Tag der neuen Woche. Das hat mich schon diverse Male verwirrt, denn damit ist zum Beispiel der dritte Tag der Woche der Dienstag und nicht der Mittwoch. Wer am Samstag Termine fuer den naechsten Tag machen moechte, muesste eigentlich fragen: “Hey, dude, what are your plans for Sunday next week (also known as: tomorrow)?” Aber das macht dann auch wieder keiner.
Das ganze ist zutiefst unlogisch. War es denn so, dass Gott gedacht hat: “Ach, mit der Welt, da kann ich auch morgen anfangen, heute haenge ich erstmal ab?” Nein, war es nicht, er hat sechs Tage geschuftet und am siebten Tag geruht. Das ist gut dokumentiert und kann nicht bestritten werden.
Was auch nicht bestritten werden kann, im Standard ISO 8601 ist klar geregelt: Montag ist der erste Tag der Woche. So viel zu den USA, koennen internationale Abkommen nicht einhalten und bibelfest sind sie auch nicht. Aber hingehen und unsere Staedte abfotografieren (von oben und von der Seite!). Neue Kalender drucken ist das Thema!
War doch so? Land der Widersprüche? Jeder kann sich selbst verwirklichen?
Das hat dann mal zu rauheren Zeiten in Tombstone wohl jemand gemacht. Der Kerl, der die Kalender gemacht hat. Jawohl der. Da der gegenüber dem Saloon gewohnt hat, war der sowieso ständig betrunken.
Und was machst du da, um finanziell über die Runden zu kommen, damit du abends den nächsten Whisky bei Charleston und Poker hinter den Knorpel kippen kannst? Genau, du versuchst irgendwie durch den Tag zu kommen und deine Arbeit irgendwie zu machen. Auch mit Kater. Und benebeltem Kopf.
An einem dieser Tage ist ihm dann leider das zweite “S” in der Spalte verrutscht.
Fast wäre das noch korrigiert worden, denn der konkurrierende Kalendermacher des Ortes sagte noch vor Veröffentlichung des fehlerhaften Druckwerks zu ihm, dass die Stadt zu klein für sie beide wäre. Bei der nachfolgenden Schießerei war aber unser Kalendermacher ausnahmsweise mal nüchtern.
Und so wurden mit Whisky, Poker, einem Colt und einem verrutschten S bis in die heutige Zeit dauerhafte Kopfschmerzen beim Immigranten geschaffen. Der Kalendermacher aber, der hat’s damit leider nicht in die Geschichtsbücher geschafft.