Also, es geht nun wieder nach Europa, im September und nur für kurz, aber immerhin. Erstes Problem: Bei Lufthansa kostet die Reservierung eines Bassinets für ein Baby jetzt neu 50 Euro pro Flug. Also, strenggenommen: Das Bassinet ist kostenlos zu reservieren, aber wenn wir direkt davor sitzten wollen (wollen wir das? wirklich?), dann kostet die Reservierung des Sitzplatzes pro Person und Flug 25 Euro. Zwei Personen und mit Zwischenstops fünf Flüge, you do the math.
Eigentlich können wir aber auch echt woanders sitzen, ich meine: Wenn N. schläft, braucht sie uns nicht und wenn sie schreit, dann ist auch besser woanders sitzen.
Rückflug geht übrigens über Swiss, da kann die Hotline der Lufthansa nix machen und wir müssen bitte direkt dort anrufen. Swiss gehört zwar der Lufhansa, but who cares? Servicewüste Deutschland.
Die Swiss Kundenhotline ist täglich erreichbar, also jeden Tag, auch Sonntags. Allerdings immer nur zwischen 8 Uhr und 11 Uhr. Also 11 Uhr morgens that is. Die Schweizer sind die besseren Deutschen, auch auf dem Feld “Servicewüste”.
Hahaha, unfassbar. Ihr seid noch nicht einmal da und schon erlebt ihr das alte Europa hautnah. 🙂
Da es uns Deutschen (und darunter verstehe ich jetzt mal die selbigsprachigen südlichen Anrainerländer ebenso) ein Bedürfnis ist, andere Menschen auf unser Launeniveau runterzuziehen, wäre ich an Deiner Stelle vorsichtig mit solchen Veröffentlichungen. Denn dass Dich das kitzelt ist schließlich ein Erfolgserlebnis für uns.
Wir haben es wieder einmal erfolgreich hinbekommen, die Stellung der Mundwinkel eines Menschen von “nach oben” zu “nach unten” zu bewegen. Macht Spaß, echt!
Und stell Dir mal vor wie schön das ist, wenn das gleichzeitig mit einer ganzen Gruppe von Menschen geschieht, die z. B. ganz dringend etwas auf dem Amt erledigen müssen, weil sie vom Staat dazu gezwungen werden und vor der Tür steht: “Öffnungszeiten 07.00 Uhr bis 08.00 Uhr nur nach vorheriger Anmeldung unter Einreichung des Formulars XB2726 in Zimmer B32, dass von 08.15 bis 08.30 Uhr geöffnet hat, außer montags, dienstags, mittwochs und freitags. Donnerstags suchen Sie zurzeit bitte die Vertretung im Keller auf, aber bitte passen Sie auf, das Licht ist defekt und wir übernehmen keine Haftung. Etwaige Verunfallungen sind unverzüglich unter persönlichem Vorsprechen unter Einreichung des Formulars FR556 in unserer Außenstelle Timbuktu anzuzeigen.”
10 Menschen vor solch einem Schild bewegen gleichzeitig ihre Mundwinkel abwärts.
Was für eine schöne Choreographie!
Da trällere ich doch ganz entspannt mit Reinhard Mey (kennt den überhaupt noch jemand von den jüngeren?) :
Schicken Sie uns sofort
Einen Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars,
Zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars,
Dessen Gültigkeitsvermerk von der Bezugsbehörde stammt
Zum Behuf der Vorlage beim zuständ‘gen Erteilungsamt
(wurde bereits in den 1970er geschrieben – manche Dinge ändern sich anscheinend nie)
Du wirst lachen, den Reinhard hatte ich dabei im Kopf. 🙂
Es gibt auch noch eine schöne Szene dazu in “Asterix und die Trabantenstadt”. Das Problem wird dann natürlich mit Römerklatsche gelöst. 🙂