Wir befinden uns im 21. Jahrhundert. Die ganze Welt nutzt das Papierformat DIN A4. Die ganze Welt? Nein! Ein von unbeugsamen Freigeistern bevölkerter Landstrich nördlich der mexikanischen Grenze hört nicht auf, sich dem weltweiten Standard zu widersetzen.
Ausgangspunkt ist der Bogen DIN A0. Er ist genau ein Quadratmeter groß und die Papierstärke wird über das Gewicht beschrieben, z.B. 80 Gramm je Quadratmeter. Die Seitenlängen sind so definiert, dass bei seiner Halbierung parallel zur kurzen Seite zwei neue Bögen Entstehen, die wieder dasselbe Seitenverhältnis haben: DIN A1. Genauso entsteht aus DIN A1 A2, aus A2 entsteht A3 und aus A3 ensteht A4. So geht das übrigens beliebig weiter, unendlich sozusagen, wenngleich die Maße nach der Norm immer gerundet werden auf den Milimeter.
Wie das also bei sehr kleinen Papierbögen aussieht, weiß ich nicht. Das will ich auch gar nicht wissen und mit den Kleingeistern, die das wissen, will ich nichts zu tun haben.
Der Punkt ist doch nur: Das ist ein schönes System, klar, sauber und rund! Und (wie so vieles in der Vergangenheit) 1922 in Deutschland erfunden.
In den USA und in Kanada gibt es auch verschiedene Papierformate (Letter, Government Letter, Legal, Junior Legal, Ledger, Tabloid) und verschiedene Papierstärken. Aber da steckt kein System hinter, das sind einfach nur irgendwelche Größen und Stärken. Natürlich in Inch und pound definiert und nicht in irgendwelchen gängigen, weltweiten SI Einheiten.
Meine Hypothese ist ja, dass die Amerikaner weit überdurchschnittlich intelligent sind und daher keine Probleme damit haben, wenn 1.760 Yards eine Meile sind, Wasser bei 32 Grad gefriert oder ein cubic foot 1.728 cubic inches sind.
Die haben das gemacht, weil Amerikaner Unterhaltungsshows lieben. Man stelle sich eine Welt ohne amerikanische Maßeinheiten und unaufgeräumter lokaler Standards vor. Sämtliche Quizsendungen weltweit könnten zumachen.
Und wir Deutschen quizzen doch so gern.