Nach nun etwas über zwei Jahren in den USA und liebevoller Pflege unseres Creditscores haben wir die Höchstgruppe erreicht, wir sind uneingeschränkt Kreditwürdig. Das hat Konsequenzen, unser Stromversorger hat uns unsere Kaution zurückgezahlt, unsere Kreditkarten werden ohne Jahresgebühr geführt, wir können problemlos Wohnungen und Büros mieten und wir bekommen stapelweise Angebote für neue Kreditkarten mit der Post. Die anzunehmen würde übrigens bedeuten, dass der Creditscore gleich wieder etwas schlechter wird.
Am Ende ist es in den USA wie überall auf der Welt, wer finanziell schlecht aufgestellt ist, für den wird das Leben teurer.
Interessant ist auch folgendes: Die wirklich reichen Amerikaner haben für gewöhnlich nur mittelmäßig gute Creditscores. Es kümmert sie einfach nicht.
Liebevolle Pflege… wenn man das noch ein bißchen weiterspinnt, dann sehe ich Menschen vor mir, die ihre Freizeit- und Konsumaktivitäten nach der Höhe des zu erwartenden Scores für diese Transaktion ausrichten, z. B. so:
“Schatz, der Ratenvertrag für den zweiten Fernseher und die dritte Couchgarnitur hat jetzt den Durchbruch gebracht! Wir bekommen jetzt endlich das Angebot für die Supa-Dupa-Kreditkarte, mit der man kreditwürdig genug ist, echten Käse aus echter Milch zu kaufen. Und das mit nur 98 Monatsraten!”