Die Regelungen zum Mietrecht passen in den USA auf einen Bierdeckel und es ist fair zu sagen: Es gibt praktisch keine. Außer natürlich auf individueller Ebene im Mietvertrag. Das ist bei uns ein Standardvordruck und darin steht, dass wir für alle Reparaturen aufkommen müssen.
Die Reaktion unserer Vermieter war daher überraschend: Selbstverständlich würden sie das übernehmen und “sorry for your inconvenience.”. Wir mussten nichts weiter tun und bekamen einen neuen, sehr hochwertigen Ofen.
Inzwischen haben wir in Erfahrung gebracht, dass die Reaktion unserer Vermieter der gängigen amerikanischen Erwartungshaltung entspricht. Der Mieter ist Kunde und der Kunde ist König. Und was diese Mietvordrucke angeht (abwinkende Handbewegung), da stünde alles Mögliche drin.
Zum Thema Turbokapitalismus und soziale Kälte müssen wir jedenfalls jetzt woanders suchen.
Bei der Anlieferung der “Gas Range” (übersetzt etwa “Kochlandschaft”) musste unsere Eingangstür ausgebaut werden. Das ist weniger Aufwand, als der Abbau einer Tür an einem Ikea Pax Kleiderschrank. Und das liegt an den friemeligen Scharnieren für die Höhen- und Lageeinstellungen, für die die Ikeaingenieure keine seriöse Lösung finden.
Solcherlei Einstellungen im Land des Turbokaüitalismus geben tatsächlich Anlass zur Hoffnung, dass die menschliche Gesellschaft doch vielleicht nicht unbedingt mit sich selbst scheitern muss.