Die Kalifornier dürfen heute darüber entscheiden, ob die Steuer auf Zigaretten je Schachtel von 87 Cent um einen Dollar auf 187 Cent erhöht wird (Ein Dollar sind 100 Cent). Das Geld soll der Krebsforschung zugute kommen. Eine einfache Entscheidung, denkt Ihr?
Leider nein. Denn auch wenn das Vorhaben ehrenwert ist und in die richtige Richtung geht, die geplante gesetzliche Umsetzung ist voller Mängel. Außerdem ist schon zu hinterfragen, ob die Bindung dieser Steuereinnahmen an die Krebsforschung sinnvoll ist in einer Zeit, in der Kalifornischen Schulen das Geld ausgeht. Die Erhebung, Verwaltung und Verteilung dieser Steuer ist sehr bürokratisch gelöst, wird Millionen kosten und den Rauchern nicht helfen.
Immer noch eine einfache Entscheidung?
Im Vorfeld zu der Abstimmung hatten die Befürworter ein Werbebudget von 12 Millionen USD zur Verfügung, 8 Millionen davon stammen von der America Cancer Foundation. Die Gegner der Steuer hatten ein Budget von 42 Millionen USD und die Aufstellung der Spender liest sich wie das Who is Who der Zigarettenindustrie. Viele Kalifornier haben daher vermutlich nur die Argumente der Tabaklobby gehört, genau wie Ihr.
Wie ist es nun ausgegangen? Vorläufiger Stand (10% der Stimmen ausgezählt), 51% der Kalifornier sind für die Steuer. 49% sind dagegen. Auszählung hier.
Wer von Euch hat gezweifelt, ganz ehrlich?
Ich finde, es lohnt sich allmählich, illegale Tabakplantagen anzulegen. 🙂
“Wer Tabakprodukte konsumiert oder in den Umlauf bringt, wird mit gesellschaftlicher Ächtung nicht unter einem ganzen Leben gestraft.”
Tja, nach Auszählung aller Stimmen scheinen die Raucher gewonnen zu haben. Was lehrt uns das? Ich glaube, so genau möchte ich nicht darüber nachdenken. Sonst fang ich noch aus Verzweiflung das Rauchen an.