“Als ich in Sacramento arbeitete, hatte ich eines Freitags keine Lust mehr auf die Stadt und bin daher abends in einen nahen Nationalpark gefahren. Es wurde gerade dunkel, als ich meinen Wagen auf einem Stellplatz auf dem Campingplatz einparkte. Der nächste Stellplatz war 30 Meter zu meiner Linken, dort war ein langer Tisch aufgebaut und eine im Alter gemischte Gruppe hatte sich im Gespräch an einem Ende versammelt. Auf dem anderen Ende standen die Vorräte. Daran machte sich eben ein Bär zu schaffen. Ich kurbelte mein Fenster herunter und rief hinüber: “Entschuldigt mal, da ist ein Bär an Eurem Essen!” Entsetzt stob die Gruppe schreiend auseinander. Der Bär, gerade noch in den Tiefen der Kühlbox abgetaucht, schreckte hoch und hatte nun die Kühlbox über den Kopf gestülpt. So seiner Sicht beraubt und im Umfeld des ganzen Geschreis, geriet er nun selbst in Panik und lief orientierungslos brüllend umher. Schließlich bekam er die Box abgestreift, sagte sich “ich bin raus” und verschwand zügig im Unterholz.”
Ich bin schon gespannt, welche Geschichten wir heute beim Abendessen im Jachtclub zu hören bekommen. Unsere Vermieter sind dort jeden Freitag zum Abendessen und wir sind selbstverständlich dabei. Morgen bin ich zum Jollensegeln eingeladen, ganz großes Kino! Noch keinen Monat in San Francisco, noch keinen Job, aber schon im Jachtclub, ganz großes Tennis!
Die eingangs geschilderte Geschichte soll sich vor einigen Jahrzehnten zugetragen haben. Braunbären sind aber auch heute noch verbreitete Bewohner nicht nur entlegener Gebiete in Kalifornien. Auf vielen Campingplätzen finden sich Bearcontainer für die Lebensmittel und bärensichere Mülleimer. Die Natur ist hier nah bei, die Stadtgrenze von El Cerrito überschneidet sich mit dem Revier eines Berglöwen, unbebaute Grundstücke werden mit dem Rehwild der Region geteilt und wir erkämpfen täglich unser Wohnrecht gegenüber den Ameisen. Wir sind nicht allein auf diesem Planeten.
E. ist gejetlagt, die Fütterungszeiten sind durcheinander und sie ist ziemlich müde. Wir waren mit ihr im Dogpark am Point Isabel, direkt am Ufer der East Bay. Der Park bietet sehr viel Auslauf, Hundetränken, Hundeduschen, reichlich Tütenspender mit Mülleimern und Panorama auf Downtown San Francisco und Golden Gate.


Sieh es so: Ihr seid jetzt wirklich angekommen. 🙂
Blue für E. Neues Land, neue Halsbandfarbe.
Die kleine Familie wieder vereint!
Lieben Gruß!
A + A aus Z