Es ist kalt morgens in Flagstaff. Die Stadt liegt am Rand der Colorado Hochebene auf 2.100 Metern. Wir wollen von hier nach San Diego, das ist alles. Rund 500 Meilen oder etwa 800 km. Wir wählen die schnelle Route zurück nach Phoenix, die Interstate 17 Richtung Süden, über die Berge im Tonto National Forest. Die Steigungen sind moderat, Diego muss sich nicht sehr quälen. Phoenix liegt in der Sonora Wüste auf 350 Metern Höhe, die Fahrt dauert etwa 2,5 Stunden. Vor Phoenix treffen wir wieder auf die Saguaro-Kakteen. Zwar liegt Flagstaff nicht mehr im Gebiet der Navajos, dennoch haben wir erst in Phoenix das Gefühl, wieder im (gewohnten) Leben angekommen zu sein. Es gibt Kaffee to go (wobei ich offenlasse, wie wichtig das für unser Fitness hinter dem Volant ist), Drive-In Geldautomaten (nur wenige Minuten später rief die Bank an und wollte die anscheinend ungewöhnliche Transaktion bestätigt haben) und es ist wieder warm (wer im T-Shirt herumläuft, muss sich nicht erklären). Richtung Westen geht die Fahrt weiter stundenlang durch die Wüste, erst über die Interstate 10, die wir zwar in Los Angeles noch einmal treffen, aber vermutlich nicht mehr nutzen werden, später über die Interstate 8, die knapp nördlich der Grenze zu Mexico veläuft. Kurz hinter Yuma überqueren wir den Colorado River, den wir zuletzt im Grand Canyon gesehen haben und erreichen um 17:15 Uhr die Grenze zu Kalifornien. Der letzte Staat und die letzte Zeitumstellung dieser Reise. Es ist 16:15 Uhr, 9 Stunden hinter deutscher Zeit. Von San Diego trennen uns noch 300 km Strecke, 3 Stunden Fahrt, eine Straßensperre der Border Patrol (wir werden freundlich durchgewunken) und die Peninsula Ranges Gebirge. “It never rains in Southern California”? Da kannte sich jemand nicht so aus, Diego bekommt in den Bergen den Wüstenstaub abgespült. Unser Hotel erreichen wir kurz hinter der Stadtgrenze von San Diego, einer der sichersten Städte der USA. Es ist Nacht als wir ankommen.
Bis zum Pazifik sind es noch 10 Meilen.
Ich höre regelrecht das Jibbeln, endlich anzukommen, heraus. 🙂
Hechel, hechel – da habt Ihr es aber plötzlich eilig gehabt. Ich komm kaum mit, freue mich aber schon auf die ersten Fotos vom Pazifik.
Die Überschrift habe ich quasi kommen sehen…
Ich nicht. Wie peinlich! 😉
Der Songtext zu “It never rains in southern California”:
Seems it never rains in Southern California
seems I’ve often heard that kind of talk before
it never rains in California but girl don’t they warn you it pours man it pours
Tja, da kannte sich tatsächlich jemand nicht so aus. Und es war nicht Albert…
Danke an A+B für den Hinweis und den Song im Original.