Die Amerikaner mögen Europa, es ist die Wiege ihrer Kultur und die Herkunft ihrer Vorfahren. Sie mögen Europa, aber sie lieben Deutschland. Das Image des Deutschen in den USA ist grob umrissen etwa: Unhöflich, direkt, zuverlässig und sehr effizient. “Echte Deutsche” erkennt der Amerikaner am deutschen Akzent. Hilfsweise gelten Menschen ohne Akzent auch als Deutsche, wenn die Wolfgang heißen, oder Wolf oder Wolfdietrich.
So wie im Film Pulp Fiction: Die beiden eiskalten Killer Vincent Vega und Jules Winnfield erschießen versehentlich im fahrenden Auto und am helllichten Tag ihren Kumpel Marvin, das ganze Auto ist voller Blut. Ihre Panik legt sich erst wieder, als ihr Boss Marsellus ihnen am Telefon verspricht, seinen persönlichen Problemlöser “Winston Wolf” zur Hilfe zu schicken. Der ist zwar 30 Minuten entfernt, will aber in 10 Minuten da sein und faehrt nach 9 Minuten und 37 Sekunden vor. Er sagt weder bitte noch danke, aber er loest das Problem hocheffizient. Und geht anschließend erstmal frühstücken. Also vermutlich Deutscher.
Oder schaut Euch den Western “Diango Unchained” an, ein Deutscher und ehemaliger Zahnarzt zieht als Kopfgeldjäger durch die USA und hat sowohl einen massiven deutschen Akzent, als auch wirklich jede Situation vollkommen im Griff. (Zum Schluss wird er erschossen, weil er sich weigert, dem “Bösen” die Hand zu schütteln. Ja, gell, da muscht halt auch mal format habn).
Das Image der Deutschen in den USA könnte besser nicht sein, Deutsche sagen was sie denken, tun was sie sagen und sind was sie tun. Ich weiß nicht wie oft mir Amerikaner freudig zugerufen haben “I am German, too!“. Was sie damit meinen ist: “My grand-grand-grand uncle had a German cousin.” Und was ich immer verstehe ist: “I wish I was German, too!”
Yepp, if you were German you could probably fly. Also, you would never have to eat or sleep. And you would always be on time.
Hach, und dieser Tage kommt dann in Deutschland der Wunsch auf, ein wenig mehr Amerikaner zu sein.
Ein wenig mehr (und bessere) Hamburger.
Ein wenig mehr (und entspannteres) Laissez-Faire.
Ein wenig weniger aus dem Fenster guckende Nachbarn mit Blockwart-Ambitionen.
Und viel mehr “so what”.
Lacht doch mal, ihr doofen Deutschen.