Datenschutz

Ein zweites Gebiet, auf dem die Amerikaner in diesen Tagen häufig nach Deutschland blicken, ist der Datenschutz. Durch die NSA – Affäre ist das Thema im Land aktuell und vielen Amerikanern gilt Deutschland als ein Land mit einer auf diesem Gebiet sensiblen Bevölkerung. Das wird festgemacht an Dingen von selbst so alt wie den Protesten bei der Volkszählung 1987 bis hin zu den Diskussionen um Google Streetview und den schlussendlich zu tausenden ausgeblendeten Häuserfassaden.

Am Rande solcher Betrachtungen habe ich kürzlich in einem Artikel gelesen, dass in Deutschland (noch immer) jeder seinen Wohnort polizeilich melden müsse. Wie könne denn das sein? Und wie ginge denn das zusammen? Ratlosigkeit beim Autor. Aber das sei ja noch lange nicht alles, so erklärt da einer wissend in den Kommentaren zu dem Artikel. Deutschland – und das wisse er aus eigener Anschauung – sei nämlich auch das Land der gemischten Nacktsauna!

Ja, daran erinnere ich mich auch noch… Aber gehört das denn tatsächlich in die Oberkategorie “Datenschutz”?

In den USA schon, und zwar aus folgendem Grund: Datenschutz heisst auf Englisch “Privacy protection“. “Privacy ” bedeutet aber auch Intimsphäre.

Also kein Datenschutz am Nacktbadestrand.

This entry was posted in Uncategorized and tagged , . Bookmark the permalink.

One Response to Datenschutz

  1. Marco says:

    Es ist herrlich zu lesen, welche gefühlte Naivität aus solch kleinen kulturellen Unterschieden rüberkommt.

    Wenn allerdings die gemischte Nacksauna dem NSA Skandal zum Opfer fiele, dann würde es mich nicht wundern, wenn so mancher Deutsche lieber auf den Datenschutz pfeift und zum nächsten Aufguss geht.

Comments are closed.