Das sind so Dinge, die einem nie jemand glaubt: Unser Ur-uralt-Küchenradio kommt ohne weiteres mit der Spannung im US-Haushaltsnetz (110 Volt) klar. Für Euch zur zeitlichen Einordnung: Das Gerät hat noch ein Laufwerk für Kompact- Musikkassetten. Das ist archaische Technik aus dem prä-digitalen Zeitalter.
Dagegen versagt unser vergleichsweise neuer Lexmark Laserdrucker aus Deutschland vollständig. Zunächst braucht er einen externen Transformator, der die 110V aus der Dose wieder auf 230V hochspannt. Dann gönnt er sich ständig mehr Strom, als von Lexmark behauptet und überfordert unseren Transformator nach spätestens 30 Druckseiten. Schließlich – und das ist nun wirklich verdrießlich – verweigert er die Annahme der von Lexmark für den exakt gleichen Drucker auf dem US-Markt hergestellten Toner. Die Toner werden mit einem Chip versehen und so codiert, das Toner aus den USA nicht in Druckern aus Deutschland funktionieren.
Lexmark hat sich bemüht, uns in dem Problem weiter zu helfen und ist dabei aber vollkommen hilflos. Die Ingenieure verstehen nicht, warum irgendjemand einen Drucker aus Deutschland in den USA betreiben will und ich verstehe nicht, warum das nicht erlaubt sein soll.
Regionale Preisdifferenzierung nach marginaler Zahlungsbereitschaft der Kunden ist vermutlich die Idee einer Jungakademiker-Heißdüse aus der Lexmark-Strategieabteilung: Der Toner ist in Deutschland viel teurer als hier.
Also Finger weg von Lexmark Produkten, die könnt Ihr nur verwenden, solange Ihr nicht umzieht.
Den Chip auf dem Toner habe ich mit der Zange herausgebrochen und auf den US-Toner aufgeklebt. Ich lass mir doch von den Pfeifen bei Lexmark nicht vorschreiben, wie ich mein Eigentum zu verwenden habe.
Ist es dieses blaue Radio? Haben wir das nicht sogar damals aus den USA mitgebracht? 🙂
Die Blüten des modernen Marketings mit einer großen Prise Kapitalismus.