Winter in Santa Cruz bedeutet Regen. Gelegentlich. Alle paar Tage vielleicht einen Vormittag lang oder auch schon Mal einige Tage hintereinander. Vielleicht regnet es nur, vielleicht aber gallert es auch und dann stundenlang. Dann stehen tiefergelegene Straßen und Highways für einige Stunden unter Wasser und der San Lorenzo River, sonst bestenfalls ein friedliches Bächlein, wird zum reißenden, dutzende Meter breiten Strom. Und ich verstehe endlich, wofür die Amerikaner ihre geländegängigen Spritmonster brauchen: Für die beiden Tage im Jahr, in denen der Mazda-Kleinbus nicht raus will.
Im Garten hat der Regen den sonst betonharten Boden aufgeweicht, Klee bricht durch und was im Sommer braun war wird nun grün. Bis auf einige Bäume, die werden gelb und werfen die Blätter ab. Winter in Santa Cruz scheint eine Mischung zu sein aus deutschem April und deutschem Oktober. Keine Spur von Dezember oder von… da war doch noch was… dieses Fest… wie hieß das noch… war ‘ne größere Sache…


Ich könnte euch ja eine Schaufel von dem flockigen weißen Zeug schicken, das hier überall herumliegt.
Nein, ich bin auch nicht neidisch, ich friere mir hier nur die Füße ab. Argh.
In Indien beschränkt sich die Weihnachtsstimmung auf zwei mit rosa-blau blinkenden Lichterketten behängten Tannenbäumen an zwei Hauptkreuzungen in Guwahati, die durch den Staub der vorbeidonnernden LKWs, den hupenden Rikschas, Pferde- und Ochsenkarren und herumwuselnden Verkäufern und Hunden kaum wahrzunehmen sind. Bin gestern früh wieder in Zürich gelandet und lieber Marco – weiss jetzt wovon Du sprichst! brrrr…