Wer aus Deutschland auswandert, hat den Vorteil, soweit das nicht sogar die Motivation ist, dass er nichts mehr mit den Brüdern in Magenta zu tun hat. Was könnte der Grund sein, im neuen Land gleich einen Mobilfunkvertrag bei T-Mobile abzuschließen? Segelt da jemand intellektuell am Limit und hat den Zusammenhang nicht hergestellt? Kann den vielleicht auch nicht herstellen, wie fürchterlich? Kehren wir dieser traurigen Hypothese den Rücken, es gibt einen zweiten Grund. Schauen wir aber zunächst auf die vergleichende Übersicht der Verwendung der UMTS Frequenzen in Deutschland und USA:
| Frequenz | Anbieter D | Anbieter USA | N900 fähig? |
| 2100 MHz | E+, T-Mob, O2, Vod. | keiner | ja |
| 1900 MHz | keiner | AT&T, T-Mob. | nein |
| 1700 MHz | keiner | T-Mob. | ja |
| 900 MHz | keiner | keiner | ja |
In Deutschland wird nur die 2100 MHz Frequenz für UMTS genutzt und damit kommt mein N900 klar. Da es ein UMTS Tribandhandy ist, kommt es auch noch mit den Frequenzen 1700 MHz und 900 MHz (z.B. Südafrika, Thailand, Dom. Rep.) zurecht. In den USA jedoch ist nur T-Mobile auf 1700 MHz für mein N900 zu empfangen. Es gibt noch zwei weitere große Mobilfunkanbieter, Sprint und Verizon, aber die sind vollkommen woanders unterwegs und zu europäischen Telefonen gänzlich unkompatibel.
Spätestens also wenn der hoffnungsvolle Neuankömmling realisiert, dass er sich wird mit T-Mobile auseinandersetzen müssen, tja, da wird dann klar, ganz einfach wird der Neuanfang nicht.
Zunächst aber etwas Grundlagenarbeit: Was wir in Deutschland unter Prepaid verstehen, wird hier aufgeteilt nach “Pay as you go” und “Monthly Plan”. Beide Vertragsformen werden vorab bezahlt, aber beim ersten ist die nächste Rate fällig, wenn die gekauften Telefonminuten oder die Anzahl Textnachrichten aufgebraucht sind. Beim zweiten auch oder wenn der Monat um ist, was immer zuerst eintritt. Das klingt gegenüber den ersten nachteilig und ist es auch. Daher würde niemand diese Verträge abschließen, gäbe es die Datentarife nicht nur dort. Preislich geht es dafür bei gewaltigen 60 USD im Monat los. Außer bei diesem 30 USD Sondertarif der T-Mobile. Den bekommt aber nicht jeder, nahaaaiiin! Den gibt es nur für widdergeborene Handwerksmeister mit vier Kindern und nur in ungeraden Kalenderwochen. Oder so ähnlich. Jedenfalls sind die Bedingungen so verworren, dass ich im ersten Versuch phänomenal versagt habe, an diesen Vertrag zu kommen. Diverse Besuche im T-Mobile-Shop, Telefonate mit der Hotline, diverses Weiterverbunden werden, immer dieselbe Wartemusik, Registrierungen im Internet usw. usw. Ich habe eine Woche gebraucht, zu verstehen wie es geht und habe den Vertrag gestern bekommen. Aber ein einziger Fehler bei den monatlichen Verlängerungen, ein einziger nur, und es geht alles wieder von vorne los.
Fort Lauderdale hat etwa 165 Tausend Einwohner und 42 Tausen Yachten. Die Stadt gilt wegen der vielen Kanäle als das das Venedig der USA und ist 1911 gegründet worden. Damit ist die Stadt letztes Jahr einhundert geworden, ist das nicht großartig?
Pictures by e.


Mein Beileid… Ich habe immer gedacht, so etwas können nur die Deutschen.
Wobei wahrscheinlich der magentafarbene Produktmanager der Telekomiker in die Staaten entsendet wurde, um den unkultivierten Amis mal zu zeigen, wie man es “vernünftig” macht.
Tolle Geschichte. 🙂 Wie Zuhause.