Es gibt in den USA in 30 Staaten das Recht zur Selbstverteidigung notfalls auch mit tödlicher Gewalt. Das bedeutet nicht, dass ich jeden erschießen kann, der auf mein Grundstück vordringt. Es bedeutet, dass ich mich als Opfer einer schweren Straftat mit auch tödlicher Waffengewalt zu Wehr setzen kann. “Stand your Ground” wird in den USA kontrovers diskutiert, vor allem hinsichtlich der Frage, ob das Opfer nicht vor der Anwendung tödlicher Gewalt zunächst versuchen sollte zu fliehen. So ist es etwa in Kalifornien geregelt.
In Deutschland gilt “Das Recht muss dem Unrecht nicht weichen” und das ist nichts anderes als “Stand your Ground”. Im Detail ist es sogar drastischer als die Regelungen aus dem amerikanischen Bibelgürtel, denn tödliche Gewalt ist nur dann nicht erlaubt, wenn sie im krassen Mißverhältnis zum zu schützenden Rechtsgut steht.
Nun ist in den USA ein deutscher Austauschschüler erschossen worden, nachdem er mitten in der Nacht in eine fremde Garage eingedrungen ist. Der Fall wirft eine Menge Fragen auf, aber er ist bestimmt kein Aufhänger für deutsche Kritik am amerikanischen Notwehrrecht.
Wäge das mal in dem Moment ab wenn so etwas passiert und Du, schwupps, Überraschung, deinen Colt im Halfter spazieren trägst.
Schönen Gruß an die NRA an dieser Stelle.