Rückblick: Seventeen Mile Drive, Surf and Sea Lions

Es gibt eine gute Nachricht und eine schlechte. Die gute Nachricht ist, Diego hat seine Kennzeichen bekommen. Die schlechte Nachricht ist, sie passen nur hinten. Kalifornische Kennzeichen sind identisch für vorne und hinten. Anscheinend gilt das für Kennzeichen aus Florida nicht, die beiden Gewindelöcher an Diegos vorderen Stoßstange haben einen größeren Abstand als die Löcher in kalifornischen Kennzeichen. Also müssen wir Diego eine neue Stoßstange kaufen. Oder zwei neue Löcher in die Blechkennzeichen bohren. Für letzteres spricht, dass wir für die Stoßstange schon zwei passende Schrauben gekauft haben. Eine freundliche Bedienstete eines lokalen Baumarktes in Santa Cruz war aufrichtig bemüht, die passenden Schrauben zu finden, viel Hin und Her, zu groß, zu klein, wieder zu groß. Schließlich steht sie ratlos vor unserem Auto, die Hände voll mit nicht passenden Schauben. Oder ist das vielleicht ein metrisches Auto? Es stellt sich heraus, ja, Diego ist metrisch bis in die Stoßstange. Die freundliche Bedienstete ist voll des Bedauerns, metrische Schrauben kosten das doppelte und sie muss die erst suchen. Schließlich zahlen wir für zwei metrische Schrauben nebst Steuern, stundenlanger Beratung und ewiger Suche 98 Cent. In Deutschland hätten wir für die Schrauben nichts gezahlt, wir hätten sie an einem Sonntag erst gar nicht bekommen.

Das metrische System wird auf diesem Planeten ausschließlich nicht verwendet auf den Gebieten der Supermächte Liberia, Myanmar und USA.

Santa Cruz hatten wir frühmorgens entlang der Küste auf dem Highway 1 erreicht. Kennzeichen abholen, eben noch metrische Schrauben kaufen und schon sind wir weiter entlang der Küste Richtung 17 Mile Drive bei Camel am anderen Ende der Bucht von Santa Cruz, die in Wahrheit ‘Bucht von Monterey’ heisst. Die ganze Gegend hier ist schön, aber der 17 Mile Drive ist extra schön. Deswegen sind 9,75 USD Eintritt fällig.


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Tagelang schlechtes Wetter mit kräftigen Winden aus Westen haben Wellenberge auf dem Pazifik aufgetürmt. Die Nationale Wetterbehörde gab denn auch für die Küstenregionen am Wochenende Warnungen heraus und sprach von “Wellen, höher als durchschnittlich”. Für mein Gefühl war das untertrieben, aber hey, die sind die Experten.

 

 

 

 

 

 

 

Ich habe solche Entfesselung von Naturgewalten bisher nicht gesehen und bin erstaunt, dass soetwas noch ein “Wetter” ist (und nicht etwa Weltuntergang für den Teil des nassen Elements). Das also ist der ‘Pazifik’ mit Wellen ‘höher als durchschnittlich’ durch einige Tage Wind aus der richtigen Richtung.

Die Meeresbewohner ziehen sich zurück in ruhige Buchten

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(Unser erster Californian Sea Otter)

oder auf sichere Felsen.

Felsen mit Seelöwen

Zurück in Santa Cruz war die Situation auf dem Ozean deutlich geordneter. Dafür ging es am Grill zur Sache. Wir sind viel zu lange geblieben und haben den Rückweg über die Santa Cruz Mountains gewählt, nicht ganz so schön, aber eine halbe Stunde schneller.

 

 

 

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One Response to Rückblick: Seventeen Mile Drive, Surf and Sea Lions

  1. Marco says:

    Es wird das angelsächsische Erbe der USA hier sichtbar: Das metrische System kommt von den Barbaren vom Kontinent, “Wetter” ist eine Randerscheinung, der mit Stoizismus begegnet wird (auf der Insel regnet es ja eh immer) und außerdem ist es verboten zu betreten den Rasen.

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